Von der Alpenstadt Bruneck ins ladinische Sagenreich

Dienstag, 26. September 2023

Südtirolerisch, ladinisch, italienisch: Die Dolomitenregion Kronplatz ist ein Knotenpunkt der Kulturen, der sich in einer vielfältigen Lebensart, Handwerkskunst und Küche niederschlägt und im Winterurlaub immer wieder Überraschungen bereithält.

Rund um den Kronplatz laufen deutschsprachige, ladinische und italienische Einflüsse zusammen. Im Norden liegen das Pustertal und das Antholzer Tal, in denen die Südtiroler Lebensart die Kultur prägen. An den westlichen Ausläufern ziehen sich das Gadertal und das Enneberger Tal entlang, welche ladinische Kultur und Sprache seit Jahrhunderten pflegen. Im Süden, hinter dem Talschluss des Gadertals beginnt die Provinz Venetien mit ihrem urtypisch italienischen Dolce Vita. Entsprechend vielfältig ist das, was den Winterurlaubern in der Dolomitenregion Kronplatz auf Schritt und Tritt begegnet.

Bruneck – das Herz des Pustertals

Bruneck ist Hauptort und geografischer, kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Pustertals. Mit knapp 20.000 Einwohnern ist die fünftgrößte Stadt Südtirols auch die einzige Stadt der Dolomitenregion Kronplatz. Das Gadertal mündet in der Brunecker Weitung ins Pustertal. Und auch die Fäden der unterschiedlichen Kulturen laufen hier zusammen. Denkmalgeschützte Häuser und moderne Architektur, italienisches Flair und alpine Traditionen prägen das Stadtleben. Durch eines der imposanten Stadttore geht es hinein in die schöne Altstadt am Fuße des Schlossbergs mit ihren mittelalterlichen Fassaden, Erkern, kunstvollen Giebeln, Lauben und Passagen. Die historische Stadtgasse, für viele die schönste Einkaufsstraße Südtirols, säumen kleine Läden, moderne Boutiquen und gemütliche Cafés. Hier entpuppt sich Bruneck als perfekter Platz für Genießer. Am Rathausplatz über den Wochenmarkt flanieren, im Speckmuseum einen echten Südtiroler Speck und italienischen Käse kaufen, in einer Vinothek Weine verkosten, junges Südtiroler Design entdecken. Es gibt hier so viel zu entdecken, dass hier die Sehenswürdigkeiten fast zu kurz kommen: Schloss Bruneck am grünen Hügel etwa, einstige Bischofsburg und heutiges Zuhause von Reinhold Messners Mountain-Museums Ripa. Nicht weit davon liegen die Pfarrkirche und der Waldfriedhof, die Rainkirche und das Südtiroler Volkskundemuseum. Spannend ist auch die „Kunst am Weg“ am einen Kilometer langen Panoramaweg bei Bruneck. Es gibt also viel zu tun, an einem Wintertag, an dem die Pisten nicht hinauf auf den Kronplatz locken, bis man am Abend in einem der vielen ausgezeichneten Restaurants landet.

Museen auf über 2.000 Metern

Auf den schönsten Aussichtsberg Südtirols sind allerdings nicht nur die Skifahrer zuhause: Das 360-Grad-Panorama vom Ortler über die Ötztaler-, Stubaier- und Zillertaler Alpen, die Rieserferner, die Lienzer und Pragser Dolomiten, Fanes, Sella, Geisler und Peitlerkofel lassen sich auch alle anderen nicht entgehen, ebenso wenig die beiden Museen am Kronplatz-Gipfel. Das Messner Mountain Museum Corones ist ein weiterer von sechs Museumsstandorten von Bergsteigerlegende Reinhold Messner. Es widmet sich als Südtirols höchstgelegenes Museum den großen Felswänden, dem Alpinismus und den großen Bergsteigern. Spektakulär ist auch die von Zaha Hadid entworfene Architektur, die zum Großteil in den Berg gebaut wurde. Unweit davon geht es im „Lumen Museum“, einer ehemaligen Seilbahn-Bergstation, um die Geschichte der Bergfotografie, auf vier Etagen mit teilweise experimentellen Stationen. Zum „Verarbeiten“ des Gesehenen lädt danach der moderne Glas-Anbau das Restaurant AlpiNN. Sternekoch Norbert Niederkofler und sein „Cook the Mountain-Team“ kredenzen vor prächtiger Aussicht regionale und saisonale Südtiroler Küche auf Haubenniveau.

Ladinische Kultur und Natur

Ladinischer Kultur begegnet man im Gadertal auf Schritt und Tritt. Die Ladiner zählen zu den ersten Menschen, welche die Dolomiten bevölkerten. Sie entwickelten, ihre eigene Kultur und ihr eigenes kulturelles Nationalbewusstsein. Die ladinische Sprache wird vom Istitut Ladin „Micurá de Rü“ in St. Martin in Thurn gepflegt und gefördert. Das Nationalepos der Ladiner ist die Fanes-Sage. Darin geht es um kriegerische Männer, die gemeinsam mit Adlern kämpfen, und um friedliebenden Frauen, die sich mit Murmeltieren verbünden. Am Kronplatz und in den Südtiroler Dolomiten begegnet man den Figuren und Schauplätzen der Fanes-Sagen auf Schritt und Tritt. Auf dem Kronplatz – nomen est omen – soll die unverwundbare Fanes-Prinzessin Dolasilla gekrönt worden sein, auf dem sagenhaften Auenland Fanes in über 2.000 Metern das „Parlament der Murmeltiere“ liegen. Auch mit dem Berg Ciastel de Fanes oder am Falzaregopass sind sagenhafte Geschichten verbunden. Im „Museum Ladin“ im mittelalterlichen Ciastel de Tor in San Martin tauchen Besucher tief in die ladinische Geschichte und Kultur ein. Rings um das Gadertal liegen zwei beeindruckende Naturparks, die zum UNESCO-Welterbe gehören: Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geisler. Im Naturpark Fanes-Sennes-Prags leben fünf der sieben in Südtirol erfassten Eulenarten in freier Wildbahn. Bei Falkner Mario im Owl Park San Vigilio kann man über 40 verschiedene Arten von Greifvögeln aus aller Welt kennenlernen. In der Küche hat die ladinische Kultur ihre unverkennbaren Spuren hinterlassen. Unbedingt sollte man Panicia (Gerstensuppe in Brotschüssel), Canci (Ravioli), Tultres (gefüllte Fleischtaschen), Cafuns Mori (Knieküchlein) oder etwa Crosti (süßes Brot) probieren. www.kronplatz.com

Bilder
Die weihnachtlich geschmückte Region (c) Alex Filz (Dolomitenregion Kronplatz)
Kronplatz Hütten (c) wisthaler.com (Dolomitenregion Kronplatz)

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